Jürgen Ferrary
5. November 2024

Durst

Kennst du das Gefühl, wenn du so richtig ausgetrocknet warst und dann einen Schluck kühlen Wassers trinkst? Es ist ein schönes Gefühl, und man hat den Eindruck, dass neue Kraft mit der Erfrischung in den Körper eindringt. Ich glaube, jeder, der diese Erfahrung schon einmal gemacht hat, kann verstehen, warum David das Wasser als eine Metapher für seine Beziehung zu Gott benutzt hat.

In Psalm 42, 2-3 (NLB) heißt es: „Wie der Hirsch nach Wasser dürstet, so sehne ich mich nach dir, mein Gott. Mich dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen und ihn sehen?“ Wasser ist notwendig für unser Leben, Wasser erfrischt, es stillt unseren Durst und ist gesund.

Unser Körper verlangt nach Wasser

Wir wissen das, weil sich unser Körper sich nach Wasser meldet, wenn er nach Wasser verlangt. Wenn du Sport machst zum Beispiel ist es absolut notwendig, regelmäßig zu trinken, ansonsten dehydriert du und dein Körper schaltet auf Sparflamme um.

Dann ist es vorbei mit der Leistung, dann bist du schwach, bekommst vielleicht Kopfschmerzen und kannst dich kaum noch fortbewegen. David nutzt diese Metapher, um uns klarzumachen, dass wir als Gegenüber von Gott erschaffen wurden.

Begegnung mit Gott

So wie der Körper dringend Wasser braucht, so brauchen wir die Begegnung mit Gott. Und so wie der Körper leidet, schwach wird und irgendwann stirbt, wenn ich ihm das Wasser verwehre, so leidet unser Geist, wenn wir keinen Kontakt zu Gott haben.

Das Problem ist, dass wir es uns antrainiert haben, auf die Alarmzeichen unseres Geistes nicht zu hören. Auch bei Wasser ist das möglich. Kennst du ältere Leute, die regelmäßig zu wenig trinken? Sie merken es irgendwann gar nicht mehr, aber ihr Umfeld merkt es oft.

Zu wenig Trinken

Meine Oma war hier ein wirklich erschreckendes Beispiel für mich. Sie hat in den letzten Jahren vor ihrem Tod regelmäßig kaum etwas über Tag getrunken. Man hat es daran gemerkt, dass sie wirr wurde und sich an einfache Dinge nicht mehr erinnert hat.

Deswegen sagen Ärzte und Pflegedienste, man solle besonders bei älteren Menschen darauf achten, dass sie genug trinken.

Kontakt zu Gott

Die Gefahr unseres geistlichen Lebens ist nicht minder gering. Wir gewöhnen uns sehr schnell daran, keinen oder wenig Kontakt zu Gott zu haben, und es macht uns scheinbar nichts aus. Ich kenne aber den umgekehrten Fall zur Genüge.

Nach Ferienzeiten, wenn ich keine Chance hatte (oder sie nicht nutzte), irgendwo in den Gottesdienst zu gehen, dann merke ich, wie die Kraft Gottes mich erfüllt, erfrischt und stärkt, wenn ich dann in meiner Heimatgemeinde in den Lobpreis gehe – oft durch Lieder.

Gottesdienst?

Ich merke, wie sehr ich mich nach Gott gesehnt habe, aber ihn durch die Umstände einfach nicht an mich heranließ. Vielleicht wollte man lieber das Land erkunden, anstatt in den Gottesdienst zu gehen. Oder man spricht die Sprache nicht.

Ja, man hätte „stille Zeit“ machen können, man hätte beten können, aber man hat es nicht getan. Lass mich dich heute herausfordern: Jeder einzelne Atemzug, den du tust, ist eine Möglichkeit, deinem Schöpfer zu begegnen, in seine Gegenwart zu treten.

Einen Gang zurückschalten

Also schalte hier und da einen Gang zurück, nimm einen tiefen Atemzug und begegne deinem himmlischen Vater, der sich danach sehnt, dich zu treffen. Er will dich erfrischen und stärken, gerade und besonders, wenn die Zeit anstrengend ist und dich auslaugt.

Er ist der einzige, der den Durst in deiner Seele, in deinem Geist stillen kann.

Begegne deinem Vater, vielleicht jetzt gleich und sei gesegnet!

„Man kann bis zur Hüfte tief in einem Fluss stehen und trotzdem verdursten. Solange man das Wasser nicht schöpft und trinkt, nützt es einem nichts. Auch Christus nützt uns nichts, wenn wir ihn nicht in uns aufnehmen“ (Max Lucado).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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